Alexander Unzicker: Vom Urknall zum Durchknall

Breit angelegte Polemik gegen das Establishment in der Physik und deren Theorielastigkeit bzw. Em­pi­rie­feind­lich­keit. Das Buch ist weitgehend frei von Formeln und kann von einem interessierten Laien auch ohne tiefergehende Kenntnisse der mathematischen Grundlagen der Physik gut verstanden werden. Unzicker hebt sowohl in der physikalischen Kosmologie als auch in der Teilchenphysik die starken theoretischen Vorannahmen der sogenannten Standardmodelle heraus, zitiert ausführlich die Kritiker dieser Standardmodelle und macht sich über einzelne herausgehobene Personen des Forschungsbetriebs lustig. Seine Lieblingshassobjekte sind die Theorie der Inflation des frühen Universums und die Stringtheorie.

Für einen Außenstehenden ist das ganz witzig zu lesen, und es erhärtet den natürlichen Verdacht, dass die von zahlreichen Na­tur­wis­sen­schaft­lern angenommene Attitüde, sie seien die einzigen rechtmäßigen Verwalter der Wahrheit auf Erden, nicht viel mehr ist als die Fortsetzung des Priestertums mit anderen Mitteln.

Eine durch und durch erfrischende Lektüre von einem selbstkritischen, aber auch recht selbstbewussten Autor.

Alexander Unzicker: Vom Urknall zum Durchknall. Die absurde Jagd nach der Weltformel. Heidelberg: Springer, 2010. Pappband, 330 Seiten. 24,95 €.