Allen Lesern ins Stammbuch (95)

… denn gerade von diesen Leuten hört man die bittersten Klagen über den verworrenen Lauf der Welthändel, über die Seichtigkeit der Wissenschaften, über den Leichtsinn der Künstler, über die Leerheit der Dichter und was alles noch mehr ist. Sie bedenken am wenigsten, daß eben sie selbst und die Menge, die ihnen gleich ist, grade das Buch nicht lesen würden, das geschrieben wäre wie sie es fordern, daß ihnen die echte Dichtung fremd sei, und daß selbst ein gutes Kunstwerk nur durch Vorurteil ihren Beifall erlangen könne.

Johann Wolfgang von Goethe
Wilhelm Meisters Lehrjahre

2 Gedanken zu „Allen Lesern ins Stammbuch (95)“

  1. Guten Tag, Herr Fränzel!

    Sie haben da eine beeindruckende Seite ins Leben gerufen, die ich sogleich mit einem Lesezeichen versehen werde. Im Besonderen sind die Bilder Ihrer Bibliothek für jeden Lesesüchtigen das Paradies auf Erden.
    Weiterhin viel Vergnügen mit Ihrer Lektüre,

    Frank Jung

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