
Mario Vargas Llosas letzter Roman (2023), der sich noch einmal ganz auf Peru und seine ihm ganz eigene Kultur konzentriert. Als Protagonist fungiert Toño Azpilcueta, ein unbedeutender Journalist, aber bedeutender Kenner der peruanischen Volksmusik. Nachdem er eines Abends den ihm bis dahin unbekannten Gitarristen Lalo Molfino hört, dessen Spiel ihn tief beeindruckt, und wenig später erfahren muss, dass der junge Mann an Tuberkulose verstorben ist, entschließt er sich, ein Buch zu schreiben, nicht nur über das Leben Molfinos, sondern über die Geschichte der peruanischen Volksmusik überhaupt.
Vargas Llosa präsentiert nun in alternierenden Kapiteln die Suche Azpilcuetas nach den Lebensumständen Molfinos und das Buch, das Azpilcueta schreibt bzw. offenbar geschrieben hat. Azpilcueta zeichnet sich neben seiner Kennerschaft in der Hauptsache durch seine Abneigung gegen Ratten und andere Nagetiere aus. Seine Historie ist anekdotisch und in einem für ein Sachbuch etwas zu saloppen Stil geschrieben. Da mich weder die Hauptfigur noch die peruanische Volksmusik sonderlich interessieren, habe ich die Lektüre nach 100 Seiten eingestellt. Für Peruaner und Volkskundler aber wahrscheinlich eine spannende Lektüre.
Marios Vargas Llosa: Die große Versuchung. Aus dem Spanischen von Thomas Brovot. st 5519. Berlin: Suhrkamp, 2025. Broschur, 302 Seiten. 14,– €.