Richard Ford: Die Lage des Landes

ford_lageDer dritte der Frank-Bascombe-Romane, erschienen im Jahr 2006, also 20 Jahre nach Der Sportreporter. Die Handlung spielt wieder einmal in einem Wahljahr, diesmal im Jahr 2000 vor dem Thanksgiving-Wochenende im November – diesmal also ein Herbst-Roman nach dem Oster-Wochenende und dem Unabhängigkeitstag. Der Wahlausgang (George W. Bush vs. Al Gore) ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar, da das Ergebnis der Wahlen in Florida noch gerichtlich geklärt werden muss.

Frank Bascombe befindet sich einmal mehr in einer Umbruch-Phase seines Lebens. Er hat Sally, seine Geliebte aus Unabhängigkeitstag geheiratet, die ihn allerdings inzwischen für ihren Ex-Mann, den sie hatte für tot erklären lassen und der im Frühjahr 2000 unvermutet wieder aufgetaucht war, verlassen hat. Frank leidet unter Prostata-Krebs, der mittels radioaktiver Titan-Kügelchen behandelt wird. Der Krebs lässt Frank ernsthaft über seinen Tod nachdenken; außerdem fürchtet er, impotent zu werden. Während der Zeit seiner Krankheit hat ihn seine Tochter Clarissa betreut; zu seinem Sohn Paul hat er ein eher gespanntes Verhältnis – die beiden scheinen sich nicht recht zu verstehen. Und um die private Verwirrung komplett zu machen, macht ihm nicht nur seine Ex-Frau Ann einen überraschenden Heiratsantrag, sondern er erhält auch einen Brief von Sally, die ihm mitteilt, dass ihr Ex-Mann inzwischen tatsächlich verstorben ist. Geschäftlich geht es Frank aber gut: Er hat sich als Makler selbstständig gemacht, hat sogar einen Angestellten, der aber gerade Ambitionen entwickelt, sich ebenfalls auf eigene Beine zu stellen. Außerdem ist er von Haddam nach Sea-Clift, direkt am Atlantik, umgezogen, wo er in Sallys altem Haus lebt.

Insgesamt ähnelt das Buch sehr stark den beiden Vorläufer-Bänden. Wieder beherrscht das breite, aber nicht sehr tiefgehende Raisonnement Franks den Text. Wieder ist seine individuelle Vergangenheit der Anker dieses Sinnierens über Gott und die Welt. Wieder geht es um Amerika, Toleranz, die politische und wirtschaftliche Zukunft, aber eben zugleich auch um die persönliche Lage, die Ängste, die Hoffnungen, Sehnsüchte und Schwächen des Protagonisten. Die sich schon in Unabhängigkeitstag andeutende Zunahme von Gewalt wird in dieser Fortsetzung noch einmal verschärft; ganz nebenbei wird auch das Thema des Terrorismus angeschnitten und durchgespielt. Und die das Buch beschließende Pointe kommt so unerwartet, dass sie hier verschwiegen werden muss.

Ich habe diesmal die Übersetzung mit dem Original abgeglichen, da der deutsche Text von Frank Heibert weniger glatt erscheint als der der beiden anderen Bände. Alle auffälligen Stellen hielten einem Vergleich aber ohne weiteres stand; allerdings sollte erwähnt werden, dass die deutsche Übersetzung mit etwa 1.500.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) 20 % mehr Text enthält als das englische Original. Das ist eine recht hohe Quote für eine Übersetzung und macht das Buch wohl behäbiger, als es sein müsste. Ich kann aber keine konkreten Vorschläge machen, was man wie hätte anders und kürzer fassen können.

Eine gelungene und runde Fortsetzung. Ob es den Abschluss der Bascombe-Reihe darstellt, bleibt offen. Vielleicht ist es aber nicht gut, die drei Bände so rasch hintereinander zu lesen, wie ich das getan habe, denn besonders zu Anfang des dritten Bandes ist mir Frank Bascombe ein wenig auf die Nerven gegangen, was er sicherlich bei persönlicher Bekanntschaft auch tun würde. Aber das kann man dem Autor kaum vorwerfen, da er sich für die Trilogie immerhin 20 Jahre Zeit gelassen hat.

Richard Ford: Die Lage des Landes. Aus dem Amerikanischen von Frank Heibert. Berlin: Berlin Verlag, 2007. Pappband, 681 Seiten. 24,90 €.

Richard Ford: Unabhängigkeitstag

ford_unabhaengigkeitstagDer zweite Teil der Frank-Bascombe-Trilogie. Obwohl das Buch neun Jahre später als Der Sportreporter geschrieben wurde, setzt die Handlung nur etwas mehr als vier Jahre später wieder ein. Frank Bascombe, der sich am Ende des ersten Teils nach Florida und dann nach Europa zurückgezogen und dort mit einer sehr viel jüngeren Frau zusammengelebt hatte, lebt nun als Immobilienmakler wieder in Haddam, New Jersey. Er ist immer noch unverheiratet (ein Thema, das viel Raum in seinem Denken einnimmt), hat aber seit einiger Zeit eine Beziehung zu Sally, einer ebenfalls geschiedenen Frau etwa in seinem Alter. Auch Unabhängigkeitstag beschreibt in der Haupthandlung nur einige wenige Tage, diesmal Anfang Juli 1988.

Dass die Handlung nicht weiter in die Zukunft gerückt ist, liegt wohl in der Hauptsache daran, dass ein Ausflug Franks mit seinem Sohn Paul ein wesentliches Element der Handlung bildet. Franks geschiedene Frau Ann (diesmal hat sie einen Namen bekommen) hat inzwischen wieder geheiratet und lebt mit den gemeinsamen Kindern inzwischen nicht mehr in Haddam. Paul, der jetzt 15 Jahre alt ist, macht gerade eine schwierige Phase durch. Er ist beim Stehlen von Kondomen erwischt worden, hat sich anschließend mit dem Sicherheitspersonal herumgeprügelt und sieht nun einer Gerichtsverhandlung entgegen. Frank hat das Gefühl, sich nicht gut genug um seinen Sohn gekümmert zu haben, und will nun auf einer kurzen Vater-Sohn-Spritztour, auf der sie zwei Ruhmeshallen – die für Basket- und die für Baseball – anschauen wollen, die Beziehung zu seinem Sohn wieder vertiefen und ihm vorschlagen, für eine Weile zurück nach Haddam zu ziehen.

ford_unabhaengigkeitstag_neDoch bevor Frank seinen Sohn abholen fährt, will er rasch noch einem Ehepaar ein Haus verkaufen. Joe und Phyllis Markham sind zwei Kunsthandwerker, beide in zweiter Ehe miteinander verheiratet, die mit ihrer gemeinsamen Tochter noch einmal ein neues Leben anfangen wollen und dafür ihr Traumhaus suchen. Sie sind schon seit einiger Zeit auf der Suche und inzwischen am Rande der Verzweiflung, da sie ihr altes Haus schon verkauft haben, die Zwischenlösung, die sie sich ausgedacht haben, dem Ende entgegengeht und auch ihre Geldreserve schwindet. Ihr Traumhaus können sie sich nicht leisten, sie sind aber auch nicht wirklich bereit, Kompromisse einzugehen. In dieser quälenden Lage zeigt ihnen Frank Bascombe ein Haus, das gerade so in Frage käme, das aber in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Gefängniskomplex liegt, was Phyllis das ansonsten schöne Haus verleidet. Die Markhams geraten an diesem Wochenende in eine tiefe Krise, an der sich Frank als Zuschauer beteiligt sieht. Es gehört zu seinem Beruf, die seelischen Höhen und Tiefen seiner Klienten mit zu durchleben, und er erträgt das Benehmen der Markhams mit einer erstaunlichen Gelassenheit. Mit einer ähnlichen äußerlichen Ruhe hält er die Zweifel seiner Freundin Sally aus, die am Abend vor dem geplanten Ausflug Franks ihre Beziehung grundsätzlich in Frage stellt, was ihr aber schon kurze Zeit später leid tut.

Der zweite Teil des Romans umfasst im Wesentlichen den Ausflug Franks mit Paul, der natürlich nicht so harmonisch verläuft, wie Frank sich das erhofft hat, aber trotzdem eine kurzzeitige Annäherung von Vater und Sohn bringt, bevor es dann in Cooperstown zu einer dramatischen Zuspitzung kommt.

Unabhängigkeitstag variiert ganz bewusst die Muster, die in Der Sportreporter bereits angelegt waren: Auch hier werden nur wenige Tage erzählt, in denen das Leben Frank Bascombes aus dem Gleichgewicht zu geraten scheint, nur um anschließend ein neues Gleichgewicht zu finden. Auch hier scheint Frank eher Zuschauer eines Geschehens zu sein, denn aktiver Teilnehmer oder gar Gestalter. Bascombe erscheint wesentlich als Quietist, dem sein Leben zustößt, ohne dass er dagegen viel einzuwenden hätte. Im Gegensatz zum Vorgängerbuch spielen die Politik und die wirtschaftliche Lage der USA eine prominentere Rolle. Die Wahlen des Jahres 1988, aus denen Ronald Reagan als Präsident hervorgehen wird, sind ein wichtiges Thema, ebenso die abzusehende Krise auf dem Immobilienmarkt, der Frank mit seiner gewohnten Gelassenheit entgegensieht. Außerdem räumt Ford dem Thema Gewalt und Verbrechen in der US-amerikanischen Gesellschaft einen überraschend breiten Raum ein.

Der Roman hat wohl auch einige schwächere Passagen: So ist Ford offenbar nicht ganz zufrieden damit, dass er Frank Bascombe in einen so völlig anderen Beruf verpflanzen muss, um dem Roman neue stoffliche Quellen öffnen zu können. So wirkt denn auch das vierte Kapitel, das den Übergang zwischen den beiden Romanen herstellt, etwas gezwungen. Auch das unvermittelte Auftauchen von Franks Halbbruder im letzten Viertel des Romans, der ebenso sang- und klanglos wieder verschwindet, nachdem er seine Schuldigkeit getan hat, wirkt eher ungelenk. Alles in allem ist Unabhängigkeitstag aber eine gelungene Fortsetzung der Lebensgeschichte Frank Bascombes.

Richard Ford: Unabhängigkeitstag. Aus dem Amerikanischen von Fredeke Arnim. BVT 350. Berlin: Berliner Taschenbuch Verlag, 2007. 588 Seiten. 12,50 €.

P. S.: Meine alte Goldmann-Ausgabe (1997; Abb. 1) weist zahlreiche Druckfehler auf, die daher zu rühren scheinen, dass das Buch für die Taschenbuch-Ausgabe eingescannt und anschließend nur flüchtig Korrektur gelesen wurde. Ich hoffe, dass die neue Ausgabe im Berliner Taschenbuch Verlag (Abb. 2) eine bessere Qualität aufweist.

Richard Ford: Der Sportreporter

ford_sportreporter Als im vergangenen Jahr Die Lage des Landes erschien – der dritte Roman Richard Fords, in dem Frank Bascombe im Zentrum steht –, hatte ich mir vorgenommen, zuerst Der Sportreporter (1986) und dann noch einmal Unabhängigkeitstag (1995) zu lesen. Mit Unabhängigkeitstag hatte ich Richard Ford kennengelernt, allerdings liegt die Lektüre nun auch über zehn Jahre zurück und mehr als ein allgemeiner, wenn auch positiver Eindruck ist nicht geblieben. Danach hatte ich zwar noch Eifersüchtig gelesen, mir aber für eine weitere Lektüre Fords bislang keine Zeit genommen.

Der Sportreporter spielt am Osterwochenende 1984 hauptsächlich in New Jersey. Im Zentrum steht – wie bereits gesagt – Frank Bascombe, jetzt Sportjournalist, früher Schriftsteller, geschieden, zwei Kinder und derzeit locker mit einer Krankenschwester liiert. Der Roman beginnt mit einem morgendlichen Treffen Franks mit seiner ehemaligen Gattin X (lies: Ex) am Grab ihres gemeinsamen Sohnes Ralph, dessen Tod letztendlich der Auslöser zum Scheitern der Ehe war. Als sich die beiden kennenlernten, war Frank ein junger, erfolgreicher Schriftsteller, der gerade seine erstes Buch veröffentlicht hatte. Beide entschließen sich nach New Jersey zu ziehen, wo Frank einige Zeit braucht, um festzustellen, dass er sein zweites Buch, einen Roman, nicht schreiben kann oder will. Er nimmt ein Angebot an, für einen renommierte Sportzeitschrift zu arbeiten, und eine Zeit lang scheint alles gut zu gehen. Aber der Tod Ralphs stellt sowohl Frank als auch X’ Lebensentwürfe in Frage, und als X nach einem Einbruch ins Haus Briefe einer anderen Frau an Frank findet, lässt sie sich scheiden.

Inzwischen scheint Frank ein labiles Gleichgewicht in seinem Leben gefunden zu haben. Der Roman beschreibt nun eine Folge von Ereignissen an einem einzigen Wochenende, die dieses Gleichgewicht zum Wanken und Franks Leben wieder zum Fließen bringen. Es ist hier nicht nötig, das im Einzelnen hier nachzuerzählen, doch soviel sollte wohl gesagt werden, dass Franks Begegnungen mit ganz unterschiedlichen Menschen ihn zwar an der Oberfläche gleichgültig zurücklassen, in der Summe aber dazu führen, dass er am Sonntagabend eine kleine, spontane Entscheidung trifft, die sein Leben in der Konsequenz komplett verändert. Der Roman endet mit einem offenen Schluss, der förmlich auf eine Fortsetzung hin angelegt ist.

Das Buch ist in dem, was es erzählt, recht subtil. Viele Episoden erscheinen auf den ersten Blick zufällig, alle sind aber letztlich darauf kalkuliert, Franks aus seiner scheinbar unerschütterlichen Gelassenheit herauszubringen. Zugleich liefert Ford ein Porträt des alltäglichen Lebens und der »normalen« Menschen in der US-amerikanischen Provinz der 80er-Jahre. Dabei ist gerade die Normalität seines Protagonisten aufgesetzt: Frank Bascombe versucht sich allen Situationen anzupassen, den Erwartungen seiner Mitmenschen zu genügen, niemanden vor den Kopf zu stoßen. Doch das misslingt immer wieder, und sein Leben scheint mehr und mehr aus den Fugen zu geraten. Aber Frank behält bei alle dem einen klaren Kopf und vertraut seinem Gefühl, das ihn schließlich aus seiner inneren wie äußeren Stasis herausführt.

Ein verhalten optimistisches Buch, das Normalität und Alltäglichkeit thematisiert, ohne dabei einerseits langweilig oder andererseits zynisch zu werden.

Richard Ford: Der Sportreporter. Aus dem Amerikanischen von Hans Hermann. BVT 323. Berlin: Berliner Taschenbuch Verlag, 2006. 525 Seiten. 11,90 €.

Philip Roth: Indignation

roth_indignation Die Erzählung spielt im Jahr 1951: Im Zentrum steht der Ich-Erzähler Marcus Messner, Sohn eines koscheren Metzgers aus Newark, der – so will uns der Text über eine weite Strecke glauben machen – zum Erzählzeitpunkt bereits verstorben ist. Marcus ist gerade 18 Jahre alt und bereitet sich am College von Winesburg in Ohio auf ein Jura-Studium vor. Äußerlich ist Marcus ein Vorzeigesohn: Als erster seiner Familie, der eine akademische Karriere anstrebt, ist er bemüht alle Erwartungen seiner Familie zu erfüllen: Er hat immer die besten Noten, konzentriert sich ausschließlich auf sein Studium, meidet alle Aktivitäten, die ihn davon ablenken könnten oder versucht dies wenigstens.

Schon dass er das College in Winesburg besucht, markiert, dass nicht alles ganz in der Ordnung ist. Marcus ist vor seinem Vater von New Jersey nach Ohio geflohen, da der sich, nachdem Marcus in einer einzigen Nacht später als angekündigt nach Hause kam, in Sorge um seinen Sohn verzehrt. Die daraus resultierende Paranoia und die Versuche, den Sohn zu kontrollieren, der sich keiner falschen Handlung bewusst ist und im Gegenteil alles unterlässt, was die Sorge des Vaters rechtfertigen würde, lassen Marcus das Weite suchen.

In Winesburg aber erscheint er dem Dekan des Colleges nur bedingt als Musterstudent: Marcus hat Schwierigkeiten, sich in den gewöhnlichen College-Alltag einzupassen, er weigert sich, einer der Studentenverbindungen beizutreten, wechselt zweimal in kurzer Zeit sein Zimmer, da er in Konflikte mit seinen Mitstudenten gerät und hat am Ende sogar eine direkte Konfrontation mit dem Dekan, dem er empört vorwirft, man respektiere ihn und sein atheistisches Bekenntnis nicht, da man ihn nötige, einmal wöchentlich am christlichen Gottesdienst teilzunehmen. Diese Konfrontation endet zu allem Überfluss auch noch damit, dass sich Marcus im Büro des Dekans übergeben muss – aufgrund einer akuten Blinddarmentzündung, wie sich wenig später herausstellt.

Als sei all dies nicht genug, hat sich Marcus zudem noch in eine Kommilitonin verliebt, die bei der ersten Verabredung gleich ohne weiteres zum Oralsex übergeht, was Marcus in tiefe Verwirrung stürzt. Olivia entspricht zudem mit ihrer Vorgeschichte von Schulverweisen und einem Selbstmordversuch in keiner Weise dem Bild, das sich Marcus (oder gar seine Mutter) von einer zukünfigen Freundin gemacht hatte.

Allerdings sieht sich Marcus einer weiteren, weit ernsteren Bedrohung gegenüber: Er fürchtet nach dem College-Abschluss zum Militär eingezogen und nach Korea geschickt zu werden und im Krieg gegen die Chinesen zu sterben. Sein Plan ist es, das College als Jahrgangsbester zu verlassen, um eine Chance zu haben, dem Militärgeheimdienst beitreten zu können und auf diese Weise einen Fronteinsatz zu vermeiden. Wie uns im letzten Kapitel der Erzählung berichtet wird, ist Marcus Messner trotz allen seinen Bemühungen dennoch genau dort gelandet und gestorben, an den Stichen eines chinesischen Bajonetts. Alle Vorsicht, alle Versuche, sein Leben in Ordnung zu halten, haben letztlich nichts gefruchtet, und sein Schicksal wird besiegelt durch einen kleinen Betrug, der mehr der Bequemlichkeit dient, als dass er wirklich notwendig gewesen wäre.

Roth fügt in dieser Erzählung den Konflikt seines Protagonisten aus zahlreichen kleinen Quellen zusammen: Die Paranoia des Vaters, Vorurteile gegen eine jüdische Herkunft, die Selbstverständlichkeit des Christentums, die Sexualmoral der 50er-Jahre, die Gefahr, im Korea-Krieg zu sterben, den Versuch, die Ansprüche an einen guten Sohn mit den individuellen Bedürfnissen eines heranwachsenden und etwa naiven Intellektuellen zu vereinen. Die Ironie der Erzählung ergibt sich daraus, dass sich der Protagonist bei einem einzigen Fehltritt allen Ernstes mit dem Tod bedroht sieht, dass er also im Grunde die Paranoia seines Vaters teilt, die am Ende auch noch Recht behält. Eine sehr dichte und in ihrer Motivationsstruktur komplexe Geschichte, die nur auf den ersten Blick schlicht und geradlinig erzählt ist. Ein weiteres Meisterstück der Verdichtung von Welt in Literatur aus der Feder Philip Roth’, und eine Ohrfeige mehr für Herrn Engdahl.

Philip Roth: Indignation. New York: Houghton Mifflin, 2008. Pappband, 233 Seiten. Ca. 15,– €.

Stewart O’Nan: Last Night at the Lobster

onan_lobsterAuch Stewart O’Nan ist mir bislang vollständig entgangen, obwohl er seit mehr als 20 Jahre publiziert und seit über 10 Jahren seine Bücher auch auf Deutsch erscheinen. Nun ist mir aber endlich von meinem aufmerksamen Buchhändler sein in diesem Jahr auf Deutsch erschienenes Letzte Nacht empfohlen worden, wobei sich herausstellte, dass die englische Hardcover-Ausgabe preiswerter ist als die deutsche.

Das Buch ist ein Musterstück einer Pars-pro-toto-Erzählung: Erzählt wird von einem einzigen Abend in einem Restaurant der Kette »Red Lobster«. Es ist kurz vor Weihnachten, und das Restaurant hat seinen letzten Öffnungstag. Es wird wegen angeblich mangelnder Rentabilität geschlossen. Im Mittelpunkt der personalen Erzählung steht Manny, der Manager des Restaurants, der mit einer zusammengeschrumpften Belegschaft diesen letzten Tag ordentlich über die Bühne bringen möchte. Einerseits ist er bemüht, es als einen Tag wie jeden anderen zu nehmen, andererseits liegt in jeder Handlung das melancholische Bewusstsein, dass dies alles zu Ende geht.

Draußen schneit es den ganzen Tag, und gegen Abend entwickelt sich ein regelrechter Schneesturm, so dass es mittags für einen Samstag ruhig ist und zum Abendessen nur ein älteres Ehepaar vorbeikommt, das auf der Durchreise ist. Manny hat also, obwohl er den ganzen Tag über beschäftigt ist, genug Zeit, um nachzudenken und Erinnerungen nachzuhängen.

Das Buch enthält eine ungewöhnlich ruhig und gelassen erzählte Geschichte, deren Höhepunkte in Missgeschicken, kleinen Unfällen, ungewöhnlichen Begebenheiten bestehen. In einem wesentlichen Sinne passiert in diesem Buch nichts als das Alltägliche in seinen ewig wiederkehrenden Variationen. Hier und da sprengt etwas diesen Rahmen, aber insgesamt ist dieses Buch sensationell alltäglich. Es bezeichnet das große erzählerische Talent O’Nans, dass er für all dies einen Erzählton und ein -tempo gefunden hat, die die Erzählung in einer erstaunlichen Balance halten. Hinzukommt ein Detailrealismus, der dem Leser eine genaue Vorstellung der Abläufe im Restaurant vermittelt. Obwohl in diesem Buch nichts im traditionellen Sinne Spannendes vorkommt, habe ich mich keine Sekunde bei der Lektüre gelangweilt.

Ein erstaunlich artistisches und zugleich unauffällig daherkommendes Buch. Allen Lesern gediegener und unaufgeregter Prosa nachdrücklich empfohlen.

Stewart O’Nan: Last Night at the Lobster. New York: Viking, 2007. Pappband, 147 Seiten. Ca. 12,– €.

Anne Fadiman: Alles, was das Leben ausmacht

fadiman_lebenDas Buch ist ein Nachschuss zu den überraschend erfolgreichen Bekenntissen einer Bibliomanin, wobei mir in diesem Fall nicht ganz klar geworden ist, was der deutsche Untertitel Leichtfertige Essays (im Original Familiar Essays) eigentlich besagen soll. Die elf Essays der Sammlung thematisieren sowohl literarische (u. a. Charles Lamb, Coleridge, der Prozess des Schreibens und die Literaturkritik) als auch lebensweltliche Gegenstände (u. a. Eiscreme, Umzüge, Post und Kaffee). Insgesamt ganz nett, wenn sich auch bei mir das Fesselnde des Vorläuferbandes nicht wieder eingestellt hat. Den stärksten Eindruck hat mir der Text Unter Wasser gemacht, der, dicht am Erleben der Autorin entlang erzählt, die Form des Essays hinter sich lässt.

Anne Fadiman: Alles, was das Leben ausmacht. Leichtfertige Essays. Aus dem Amerikanischen von Melanie Walz. München: SchirmerGraf, 2007. Geprägter Leinenband, bedrucktes Vorsatzpapier, Lesebändchen, 250 Seiten. 18,80 €.

Ayn Rand: Atlas Shrugged

rand_atlas Ziemlich fürchterliches Machwerk aus den 50er Jahren, geschrieben von einer russischen Emigrantin, die versucht, liberaler als Adam Smith zu sein. Es scheint bis heute in den USA eine nicht unbeträchtliche Anzahl von »Anhängern« zu haben. Dabei handelt es sich weniger um ein literarisches Werk, als vielmehr um eine ideologische Abhandlung im Gewand eines fiktionalen 1.000-Seiters. Die Autorin hatte ursprünglich erhebliche Schwierigkeiten, einen Verlag für ihr Machwerk zu finden, da alle vernünftigen Leute ihr anrieten, das Buch erheblich zu kürzen. Dass sie sich schließlich durchgesetzt hat, entspricht ganz und gar der rechthaberischen und verbiesterten Grundhaltung, die dieses gänzlich humorlose Werk auszeichnet.

Erzählt wird von einer zeitlich nicht genauer bestimmten utopischen Zukunft. Technisch scheint man sich in etwa auf dem Niveau der 30er-Jahre zu befinden: Eisenbahnen bilden das hauptsächliche Fernverkehrsmittel, Flugzeuge sind noch keine ernsthafte Konkurrenz zur Eisenbahn, Automobile aber schon gebräuchlich; neben Zeitungen ist das wichtigste Massenmedium das Radio, während das Fernsehen nicht zu existieren scheint. Dieser technologisch relativ genauen Ortsbestimmung, steht eine gänzlich fiktive Weltordnung gegenüber: Der Großteil der Länder in Europa und Südamerika scheint sozialistisch oder kommunistisch organisiert zu sein, was nahezu ausschließlich in der Bezeichnung all dieser Länder als »Volksrepubliken« zum Ausdruck kommt – die Autorin bleibt genauere Auskünfte darüber, wie diese Länder tatsächlich staatlich organisiert sind ebenso wie über vieles andere schuldig. Zumindest in den USA und Argentinien scheint der Privatbesitz an Produktionsmitteln aber nicht eingeschränkt zu sein. Doch herrscht in den USA keine freie Marktwirtschaft, da das wirtschaftliche Geschehen von mächtigen Interessenverbänden, die als legale Kartelle agieren, beherrscht wird. Weltweit herrscht Mangelwirtschaft, wobei die Autorin suggeriert, dies sei keine Folge eines objektiven Mangels an Ressourcen, sondern der rigiden wirtschaftlichen Beschränkungen durch die Kartelle bzw. die sozialistischen Regierungen.

Vor diesem Hintergrund wird das Leben Dagny Taggarts erzählt, die zusammen mit ihrem Bruder eines der größten US-amerikanischen Eisenbahn-Unternehmen leitet. Das Unternehmen befindet sich in einer ernsthaften Krise, aus der sich allerdings ein Ausweg weist, den Dagny mit der Hilfe des Stahlfabrikanten Henry Rearden, der gerade eine neue, leichtere und leistungsfähigere Stahlvariante erfunden hat, zu realisieren versucht. Beide stoßen dabei auf heftigen Widerstand der Kartelle – zu deren Vertretern auch Dagnys Bruder gehört –, den sie aber aufgrund ihrer herausragenden Persönlichkeiten und ihres genialen Erfindungsreichtums glanzvoll überwinden können.

Als zusätzliche Schwierigkeit erweist sich, dass das wirtschaftliche Geschehen vom einem Geheimbund beeinflusst wird, dessen mythenumwitterter Anführer John Galt sich im letzten Drittel des 1.000-Seiters in einer dreistündigen Radioansprache offenbart. Ziel dieses Geheimbundes ist es, alle kreativen Köpfe der ganzen Welt aus dem Verkehr zu ziehen, um ihre Ausnutzung durch die mediokre Mehrheit der Menschen zu unterbinden. Das Konzept ist exakt so dämlich, wie es sich anhört.

Da die Fabel des Romans bereits nach einem Drittel ziemlich klar umrissen ist und die zahlreichen Charaktere nahezu ausschließlich funktional bestimmt sind, erschöpft sich das Konzept des Buches rasch. Da es zudem sprachlich und motivisch trivial bleibt, ist es literarisch von keinerlei Bedeutung. Würde es sich darin erschöpfen, wäre es sicherlich längst und zu Recht vergessen.

Was das Buch im Druck hält, ist die vom Anführer vertretene Ideologie, ein kruder moralischer Egoismus, der in der schon erwähnten dreistündigen Radioansprache in einem extrem redundanten Stil ausgebreitet wird. Die Position selbst ist philosophisch indiskutabel, besteht ausschließlich aus einer Aneinanderreihung von Thesen und sogenannten Axiomen in einem sehr minimalistischen argumentativen Umfeld und wird im Ton anmaßender Überheblichkeit vorgetragen. Es scheint für diese Art des Hau-Ruck-Denkens, das sich formal nur unwesentlich von dem der Scientologen oder der Zeugen Jehovas unterscheidet, eine nicht unbedeutende Anzahl von Abnehmern zu geben.

Die Lektüre dieses Buches ist in jeder Hinsicht Zeitverschwendung.

Ayn Rand: Atlas Shrugged. London: Signet, 271997. Broschur, 1079 Seiten. Ca. 7,– €.

Zum Tod von David Foster Wallace

There is something about a mass-market Luxury Cruise that’s unbearably sad. Like most unbearably sad things, it seems incredibly elusive and complex in its causes and simple in its effect: on board the Nadir—especially at night, when all the ship’s structured fun and reassurances and gaiety-noise ceased—I felt despair. The word’s overused and banalified now, despair, but it’s a serious word, and I’m using it seriously. For me it denotes a simple admixture—a weird yearning for death combined with a crushing sense of my own smallness and futility that presents as a fear of death. It’s maybe close to what people call dread or angst. But it’s not these things, quite. It’s more like wanting to die in order to escape the unbearable feeling of becoming aware that I’m small and weak and selfish and going without any doubt at all to die. It’s wanting to jump overboard.

David Foster Wallace
A Supposedly Fun Thing I’ll Never Do Again

Zwei neuere Bücher über Vladimir Nabokov

Bereits im letzten Jahr ist Michael Maars Solus Rex erschienen. Der Titel ist der eines Romanfragments Nabokovs aus dem Jahr 1939, zugleich aber auch der Name einer bestimmten Art von Schachproblem, bei der ein schwarzer König allein einer weißen Armee gegenübersteht. Aber der Leser braucht sich keine Sorgen zu machen: Außer bei dieser einen Erklärung kommt Nabokov als Schachspieler und Problemkomponist in diesem Buch nicht vor.

Maar ist einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden, als er im März 2004 unter großer öffentlicher Anteilnahme die Entdeckung einer mutmaßlichen Anregung zu Nabokovs Roman Lolita publizierte. Maar hat später in seinem Büchlein Lolita und der deutsche Leutnant versucht, dass dadurch provozierte Missverständnis wieder gerade zu rücken, was ihm aber wahrscheinlich eher nicht gelungen ist.

Solus Rex ist ein motivisch lockerer Gang durch das erzählerische Werk Nabokovs, wobei Maar Themen behandelt wie etwa Nabokovs Auseinandersetzung mit Thomas Mann – wobei die Erzählung Der Kartoffelelf als Antwort auf Manns Der kleine Herr Friedemann gelesen wird –, seine Homophobie und das daraus resultierende zuerst schwierige, dann schuldbeladene Verhältnis zu seinem Bruder, das Auftauchen von Geistern im Werk und anderes mehr. Es werden zahlreiche motivische Verbindungen innerhalb des Werks und zu zahlreichen anderen Schriftstellern gezogen, und es ist durchaus vergnüglich dieser Schlenderei zu folgen. Wie erschließend und hilfreich das alles am Ende ist, wird sich nur demjenigen eröffnen, der selbst bereit ist, die Originale gründlich zu studieren und sich auf die eigentümliche Welt Nabokovs einzulassen. Nabokov ist nun einmal kein Autor für eine Lektüre en passant.

Der Leser sollte also keine Biografie oder systematische Einführung in das Werk Nabokovs erwarten, sondern sich mit einem interessanten, aber essayistischen Zugriff zufrieden geben können.

Dieter E. Zimmer ist als sein langjähriger Übersetzer und Herausgeber der Werkausgabe bei Rowohlt sicher einer der besten deutschen Kenner Nabokovs, wenn nicht der beste. Sein gerade erschienenes Buch Wirbelsturm Lolita beleuchtet dieses Hauptwerk Nabokovs aus verschiedenen Blickwinkeln: Publikationsgeschichte, Übersetzungen, die Frage nach dem vorgeblich pornografischen oder unmoralischen Charakter des Buches, aber auch zahlreiche inhaltliche Aspekte werden unprätentiös und frei von jedem literaturwissenschaftlichen Jargon spannend und gut lesbar präsentiert. Dabei hat nicht jedes Kapitel das gleiche Gewicht: So mag man Zimmers Reflexionen über die verschiedenen Schutzumschläge nicht in jedem Urteil nachvollziehen wollen oder den Bericht über die detektivische Arbeit, die nötig war, Humbert Humberts Fahrtroute in allen Details zu klären, für weniger gehaltvoll halten als deren Ergebnisse. Insgesamt aber ergibt sich ein hochinteressantes thematisches Panorama, das zahlreiche Missverständnisse über dieses wichtige Buch gerade rückt und entscheidende Hinweise zu seinem Verständnis gibt. Kennern wird der Band wahrscheinlich nur hier und da Neues bringen – so etwa die Geschichte der deutschen Übersetzung –, aber jedem, der einen Einstieg zu Nabokov sucht, sei die Lektüre dieses Buches dringend empfohlen! Oder, um es einmal mehr mit Lichtenberg zu sagen:

Wer zwei Paar Hosen hat, mache eins zu Geld und schaffe sich dieses Buch an.

In diesem Sinne könnte es sich bei Zimmers Buch um die wichtigste deutschsprachige Sekundär-Veröffentlichung zu Lolita überhaupt handeln, aber es steht zu befürchten, dass die Deutschen Zimmers Buch noch viel weniger lesen werden, als sie bereit sind, dem Original eine sorgfältige und verständige Lektüre angedeihen zu lassen. Wahrscheinlich wird Zimmers Buch als Merkstein des breiten – und nicht nur deutschen – Unverständnisses für dieses Meisterwerk stehen bleiben.

Nabokov sind mehr und immer bessere Leser überall auf der Welt zu wünschen, und Zimmers Buch ist die derzeit beste deutsche Werbeschrift für Buch und Autor. Vielleicht, wenn Rowohlt sich noch entschließen könnte, zum 50. Jubiläum der deutschen Ausgabe von Lolita auch die Biografie von Bryan Boyd im Taschenbuch erscheinen zu lassen, dass es in Deutschland zu einer breiten Wertschätzung des Meisters käme. Es wäre allmählich an der Zeit …

Michael Maar: Solus Rex. Die schöne böse Welt des Vladimir Nabokov. Berlin: Berlin Verlag, 2007. Pappband mit Lesebändchen, 205 Seiten. 22,– €.

Dieter E. Zimmer: Wirbelsturm Lolita. Auskünfte zu einem epochalen Roman. Reinbek: Rowohlt, 2008. Pappband mit Lesebändchen, bedruckte Vorsätze, 222 Text- + 24 Bildseiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen. 19,90 €.

Vladimir Nabokov: Pnin

nabokov_pnin_lesungNabokovs resignative Einsicht »Bekannt ist Lolita – ich bin es nicht« stimmt mehr oder weniger auch noch heute. Das wundervolle literarische Werk dieses sprachlich außergewöhnlich sensiblen und humorvollen Schriftstellers, der gleich in zwei Sprachen brilliert hat, ist, im Vergleich zum Skandalbuch Lolita, dessen Skandal noch dazu auf einem Missverständnis nicht alltäglichen Ausmaßes beruht, kaum bekannt. Dabei hätte Nabokov durchaus ein so breites Publikum verdient wie etwa John Irving oder Wladimir Kaminer.

Pnin wurde unmittelbar nach Lolita geschrieben (für die Nabokov zu diesem Zeitpunkt noch immer einen Verleger suchte) und erzählt die Geschichte des russischen Emigranten Timofey Pavlovich Pnin, der sich in den USA an einem provinziellen Ostküsten-College als Gelehrter durchschlägt. Pnin versammelt alle Eigenschaften in sich, die einen russischen Emigranten zum Außenseiter stempeln: Er ist im Habitus noch immer sehr europäisch, hat die englische Sprache nur unzureichend gelernt, lebt als eingesponnener Gelehrter noch ganz aus der europäischen Tradition heraus. Aber Pnin ist nicht nur eine komische Figur, er ist auch bei Kollegen am College unbeliebt und wird angefeindet und muss am Ende das College verlassen; seine Zukunft bleibt ungewiss.

Nabokov hat in diesem Roman sowohl seine eigenen Erfahrungen als Emigrant und College-Professor als auch seine Beobachtungen anderer Emiganten verarbeitet. Sein Humor reicht vom Leis-ironischen bis zum Slapstick, die Spannbreite des Tons vom Burlesken bis zum echt Tragischen.

Die Komplettlesung des Textes in der ausgezeichneten Übersetzung Dieter E. Zimmers durch Ulrich Matthes ist ein Fall, in dem die Lesung eine echte Bereicherung der eigenen Lektüre sein kann. Zu Anfang hält man sie vielleicht für ein wenig zu harmlos, aber spätestens wenn Pnin durch Matthes’ Mund zu sprechen anhebt, wird er zu einer runden und lebendigen Figur.

Vladimir Nabokov: Pnin. In der Übersetzung Dieter E. Zimmers vollständig vorgelesen von Ulrich Matthes. Berlin: Der ›Audio‹ Verlag, 2002. 6 Audio-CDs mit ca. 7 Stunden Spielzeit. Ca. 25,– €.